Machtverhältnisse |
Jetzt nehmen sie also das Heft in die Hand, die grünen power Frauen. Schluß ist's mit dem Radeln gegen die Einbahn, auf dem Gehsteig, über rote Ampeln; wo kommen wir sonst hin? Ohne Regeln kann's ja wirklich nicht gehen. Und auch im Innenministerium herrscht ja seit Jahren ein strenger weiblicher Ton. Überraschend? Eher nicht. Denn im Grunde waren es immer schon die Frauen, die das Kommando hatten. |
In letzter Zeit hab ich das am eigenen Leib erlebt, anläßlich einiger Spitalsaufenthalte (Bandscheibe L5/S1). Kaum schließen sich hinter dir die Tore der Krankenanstalt, heißt es parieren! Dann gelten plötzlich nicht mehr deine, sondern höhere Regeln. Heute schon Stuhl gehabt? Was?! Auch gestern nicht? Dann wird's aber Zeit! Und schon muß ein Abführmittel sein, denn gestuhlt muß werden. Und da hilft es gar nichts, sich auf eigenwillige Verdauungsgewohnheiten auszureden. |
Ein anderes Beispiel aus meiner Zeit als geschiedener Wochenendvater. Der Markt gleich vor dem Fenster ermutigte mich, die Kinder (7, 6 und 3) allein zu lassen und schnell das Notwendigste für das Wochenende zu holen. Von draußen mußte ich mit flauem Gefühl im Magen mitverfolgen, wie sie gemeinsam am offenen Fenster (1. Stock) standen und mir beim Einkaufen zuschauten. Kaum war ich wieder zu Hause, läuteten 2 Damen an meiner Tür und belehrten mich über meine Aufsichtspflicht. |
Auch als Radfahrer mußte ich schon vor Jahren inliebsame Erfahrung mit dem "schwachen" Geschlecht machen. Spätabends fuhr ich die letzten 50 Meter zu meiner Haustür - auf dem Gehsteig, denn meine Einbahn ist wirklich schmal und trotzdem stark befahren. Vor einer Engstelle warte ich, weil eine Dame entgegenkommt. Als sie vorbei ist und ich radelnd meinen Weg auf dem nun leeren Gehsteig fortsetzen will, hängt sie sich doch wirklich an meinen Gepäckträger und hindert mich physisch an der Weiterfahrt. Die Dame war stark! Eine Strebe des Gepäckträgers brach! |
Seit Jahrzehnten wird über eine Benachteiligung der weiblichen Bevölkerungshälfte geklagt. Frauen verdienen weniger und belegen in Firmen und Institutionen eher die unteren Hierarchie-Ebenen. Auch wenn diese Fakten unabstreitbar sind, besagen sie für sich noch gar nichts. In Wahrheit überlassen die Frauen gar nicht so ungern den Männern die schwierige Arbeit. Sollen die sich abrackern und wichtig vorkommen; das Geld, das sie nach Hause bringen, geben letzenendes ja doch die Frauen aus. |
Das, worauf's wirklich ankommt, wie man wohnt, was man ißt, wie man die Freizeit gestaltet, wie man schläft, was man anzieht, wie man den Körper pflegt, das alles bestimmen mehrheitlich die Frauen. Und sie bestimmen auch darüber, was erlaubt ist und was nicht. Den meisten Männern ist das ziemlich wurscht. Männer kultivieren geradezu eine gewisse Gleichgültigkeit in diesen Dingen. Ein solches Verhalten dünkt ihnen "männlich": ein bisserl schlampig, ein bisserl unangepasst, vielleicht sogar ein bisserl kriminell (zum Stichtag 1. Mai 2008 verbüßten 149 Personen eine lebenslange Haftstrafe in österreichischen Gefängnissen – darunter nur 6 Frauen). |
Männern kann nur empfohlen werden: Wehrt euch gegen die fortschreitende Versklavung! Laßt euch nicht dressieren. Und besteht darauf, euch nur an vernünftige Regeln zu halten. Und natürlich fahren wir mit dem Rad auf dem Gehsteig, wenn es nötig ist (eh nur langsam...); und bei Rot über die Kreuzung (eh nur, wenn kein Organ zuschaut; die sind immerhin noch mehrheitlich männlich, aber das wird auch noch anders werden; bei den Parksherrifs sind es schon mehrheitlich Damen, die mit Begeisterung die Sünder strafen...). |
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