Denksportaufgabe
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Es
gibt nur einen Weg, die Welt zu verbessern, ohne nicht alles nur noch
schlimmer zu machen: Man darf dabei kein Eigeninteresse verfolgen. Man
muss vorschlagen, was sowieso auf der Hand liegt, und muss das
Vorgeschlagene allgemein verständlich begründen und erklären.
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Danach
muss man abwarten, ob der Vorschlag auf fruchtbaren Boden fällt. Findet
er zu wenig Echo, muss man es geduldig weiter versuchen, bis eine
kritische Masse der Gesellschaft den Vorschlag verstanden und seine
Sinnhaftigkeit nachvollzogen hat.
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Ziel
muss es sein, dass die zuständigen Behörden den Faden aufnehmen und
weiterspinnen. Man soll dabei nie in den Vordergrund treten. Sobald die
Sache auf einem guten Weg ist, nimmt man das nächste Problem auf
ähnliche Weise in Angriff.
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Nichts
würde die endlich in die Gänge gekommenen Akteure mehr demotivieren,
als das Gefühl fremdbestimmt gemäß Auftrag zu handeln. Sie werden die
gesteckten Ziele dann mit Eifer verfolgen, wenn sie von der
Sinnhaftigkeit ihres Tuns kraft eigener Erkenntnis überzeugt sind. Sie
brauchen keinen Antreiber, sie schöpfen den Antrieb aus sich selbst.
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Die
Sinnhaftigkeit einer Vorgangsweise ergibt sich aus logischer und
vernunftbestimmter Überlegung. Sie kann von jedem, der sich mit den
näheren Umständen befasst, erkannt werden. Niemand soll dabei einer von
außen oktroyierten Direktive folgen (gegen die er sich früher oder
später wenden würde). Wer sich nicht auskennt, muss nach logischen Erklärungen suchen, nicht nach Befehlen und Vorschriften. |
Wenn
es denn einer Anleitung bedarf, dann nur jener die uns schon Immanuel
der Große anempfohlen hat: sich des eigenen Verstandes zu bedienen.
Leider empfindet diese Empfehlung immer noch eine Mehrheit als
Zumutung. Man sollte Stimmzettel immer auch mit einer kleinen
Denksportaufgabe ausstatten und sie nur mit korrekter Lösung derselben
gelten lassen.
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Ein vernünftiger Vorschlag wäre das allemal. Ich bezweifle allerdings, dass er je auf fruchtbaren Boden fallen wird...
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